Borobodur und Prambanan
Wer ist hier das Fotomotiv?!
Wie wohl alle Touristen in Yogyakarta sind wir in erster Linie wegen den beiden Tempeln Borobodur und Prambanan hier. Wir starten mit dem hinduistischen Tempel Prambanan, der aus unerfindlichen Gründen weniger bekannt ist als sein „Nachbar“ Borobodur. Der Prambanan ist nicht weit von außerhalb von Jogja, dadurch können wir bequem mit dem Roller hinfahren.
Der Tempel ist allein aus der Ferne wahnsinnig beeindruckend! Er erhebt sich aus einer ebenen, weiten Grünfläche, wodurch er noch imposanter wirkt.

Als wir auf ihn zulaufen werden wir von einer Gruppe kichernder Teenies aufgehalten, die Fotos mit uns machen wollen. Das kennen wir ja schon von anderen Teilen aus Indonesien („Hello Mister!“), und so stehen wir gerne bereit. Kaum zwei Schritte weiter kommt die nächste Gruppe und fragt nach einem Foto. Alle paar Schritte wiederholt sich das Szenario. Irgendwann schiebt sich ein Erwachsener während des Bildes frech vor die Teenies und posiert mit uns, die Teenies lachen. „Ich bin der Lehrer“, erklärt er uns grinsend. „Heute ist eine Ausflugsfahrt an unserer Schule. Wir sind mit 12 Bussen hier!“
„Oh nein“, denke ich.
Irgendwie schaffen wir es dann doch vor zum Tempel. Die feine Steinmetz-Arbeit in den Mauern gefällt mir besonders. Es gibt entsprechend den drei Hauptgöttern im Hinduismus drei Tempel, die auch von Innen besichtigt werden können. Die Tempel für Brahma den Schöpfer und Vishnu der Bewahrer sind kleiner als der Tempel für Shiva, den Gott der Zerstörung – klar, schließlich muss man diesen Gott besonders froh stimmen um keine Strafe zu erhalten! Innen sind die Tempel oft leer, die Außenmauern sind nach diversen Erdbeben (letztes 2006) weitestgehend wieder aufgebaut.


In Fußnähe liegen noch weitere kleinere und ein größerer buddhistischer Tempel. Diese scheinen fast unbekannt zu sein, bei dem buddhistischen Sewu Tempel sind wir sogar alleine! Auf dem Rückweg treffen wir noch einen Guide, von der wir erfahren, dass beim Bau der jeweiligen Tempel Hinduisten und Buddhisten gleichermaßen beteiligt waren und sich gegenseitig beim Bau halfen. Schön ♡
Es regnet, der Borobodur muss warten. Wir gehen ins 3D Trick Art Museum. In der Künstlerstadt Jogja haben wir ein Kunstmuseum mit optischen Täuschungen erwartet. Erhalten haben wir das:

Bilder auf dem Boden, die Fotografieren optische Täuschungen ergeben. Naja. Nett…
Abends feiern wir mit Aldy (dem Besitzer des Luwabica Art’n Coffee House) und mit anderen Gästen seines Hauses Harrys Geburtstag. Zum Abendessen gibt es Western-indonesische Küche: Spaghetti – mit Stäbchen 🙂 Später gehen wir in einen Club. Auf der Bühne stehen ein paar Tänzerinnen mit Kleidung im Unterwäsche-Format. „Joah“, würde ich in Deutschland denken. „Was passiert hier??!!“, denke ich in einem muslimisch-geprägten Land, in dem mir tagsüber die Frauen mit Kopftuch begegnen. Offensichtlich macht die Religion nachts in Clubs Pause.
Der letzte Tag in Yogyakarta, vergeblich hatten wir auf eine Regenpause für die Besichtigung des Borobodur gehofft. So ziehen wir notgedrungen mit Regencapes zum Sunrise Point los, allerdings sieht man vom Sonnenaufgang (wie erwartet) bei diesem Wetter nichts. Der buddhistische Weltkulturerbe-Tempel verliert natürlich auch bei Regen nicht seine Schönheit. Unser Guide erklärt uns die „Ebenen des Diesseits und des Jenseits“, die im Tempel dargestellt werden, Buddha’s Gesten und die für den Buddhismus charakteristischen Stupa-Skulpturen.
Und was gibt’s sonst noch in Yogya?


